Digitale Medien
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Diese neuen Praxisbeispiele von Unternehmen zeigen, wie die Haptik von Print verknüpft mit multimedialen Inhalten für eine eindrucksvolle Customer Journey sorgt. [Update 2/2018]
Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich im Mai 2017 im BWH-Magazin erschienen. Seitdem hat sich viel getan und viele weitere spannende Projekte rund um Augmented Reality wurden realisiert. Daher haben wir unseren Gastautor gebeten, weitere AR-Beispiele aufzuzeigen und diesen Artikel nun für Sie aktualisiert.
In einer Zeit, in der Printprodukte es zunehmend schwerer haben, gegen digitale Medien erfolgreich zu bestehen, schafft Augmented Reality (AR) die ideale Verknüpfung von Print und Digital – eine Verbindung, die sich nutzen lässt, um Verkäufe zu erhöhen und den Informationsnutzen für die jeweils angesprochene Zielgruppe deutlich zu verbessern.
Was AR überhaupt ist, für wen das Thema interessant ist und wie diese Technologie umgesetzt werden kann, kann im Artikel „Augmented Reality verstehen und richtig einsetzen“ nachgelesen werden. In diesem Artikel zeigt unser Gastautor Timon von Bargen von appear2media praxisorientiert anhand von acht Beispielen, welche Unternehmen bereits in AR investieren und wie sie diese Technik erfolgreich für sich nutzen.
Alle gezeigten Beispiele haben als Grundlage für ihre AR-Umsetzung die White-Label-App actionList. Die actionList ist ein Grundgerüst für eine AR-App. Dieses Grundgerüst kann entweder als Universal-App ohne Branding genutzt oder individuell für ein Unternehmen gestaltet werden. App-Name, Branding und Features werden nach Kundenwunsch eingerichtet, sodass eine unternehmenseigene App entsteht, die für Apple- und Android-Nutzer zum Download im jeweiligen Store kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Print und multimediale Inhalte lassen sich durch Augmented Reality miteinander kombinieren.
Los geht es mit den acht angekündigten Beispielen:
Augmented Reality-Bierdeckel sind real und digital zugleich. Das Bierdeckelmotiv wird mit der digitalen Welt verbunden. Mittels einer Augmented Reality-App ist es möglich z.B. Links zu Webseiten der Brauereien, Videos zur geschichtlichen Entwicklung der Gasthäuser oder spannenden 3-D-Animationen zu zeigen. Wie geht’s? Gäste und Nutzer halten einfach nur die App auf die Bierdeckel und schon starten die digitalen Aktionen.
Das sind Bierdeckel 2.0.
Besonders in der entspannten Atmosphäre einer Gaststätte ist Zeit und Muße da, um auch etwas mehr z.B.: über das Bier zu erfahren.
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Auch Siemens hat eine eigene Augmented Reality-App entwickeln lassen. Junge Menschen stehen nach ihrem Studium oder Ausbildung häufig vor der Frage, für welches Unternehmen sie zukünftig tätig sein werden. Die Namen der Konzerne und der Marken sind bekannt, aber die Vorstellung von spezifischen Berufsfeldern nicht.
Daher beschäftigt sich das Personalmarketing mit der Frage: Wie können wir die besten Mitarbeiter zu uns ziehen und wie vermitteln wir ihnen, wie die Arbeit und Arbeitskultur im Unternehmen konkret aussieht?
Die Siemens Young Talent-Broschüre wird bei Messen und Events verwendet und ausgeteilt.
Mithilfe von Augmented Reality-Inhalten gelingt es, im Vergleich zu einer reinen Print-Realisierung, junge Menschen deutlich stärker zu involvieren, zu aktivieren und zu begeistern.
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„Future Hamburg“ wurde auf Basis der bewährten actionList-Technologie für das Hamburg Marketing umgesetzt. Speziell markierte Seiten in Printmedien werden interaktiv! Es lassen sich mit ihr 360°-Ansichten, Videos und weiterführende Links anzeigen. Touristen und Besucher erfahren nun mehr über die erweiterte Realität.
Und so einfach funktioniert es: Überall dort, wo man in gedruckten Medien das AR-Zeichen sieht, können spannende digitale Zusatzinformationen angezeigt werden.
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Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz kommt das Thema Augmented Reality sehr gut an. AR+ heißt die neue AR-App der Schweizer Armee.
Die App wird in Verbindung mit gedruckten Medien im Bereich der höheren Kaderausbildung eingesetzt, kurz HK. Darunter fallen Broschüren und Kursprogramme.
Regelmäßig werden Inhalte mit digitalen Informationen ergänzt. Dafür wird ein Augmented Reality-System bereitgestellt. Der HK-Kalender enthält jeden Monat eine Entschlussfassungsübung. Das ist eine Herausforderung auf operativer, taktischer Führungsstufe. Diese Aufgaben müssen gelöst werden. Am 10. jedes Monats gibt es die Lösungen in digitaler Form durch das Scannen des Kalenders.
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Nachdem ein Kunde sich entweder im Katalog oder online über die Website die entsprechenden Produkte ausgesucht hatte, erfolgte bisher im Normalfall eine Bestellung bei dem Unternehmen telefonisch. Durch AR ist nun eine Bestellung direkt aus dem Katalog möglich:
Noch bequemer, schneller und sicherer geht Einkaufen und Bestellen de facto nicht mehr.
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Durch dieses Vorgehen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das im Katalog Gesehene auch unmittelbar zur Bestellung führt. In diesem Sinne ist die Technologie ein echtes Verkaufsförderungsinstrument.
ITS Reisen ist eine Marke der zur Rewe Group gehörenden DER Touristik GmbH und einer der größten Reiseveranstalter am deutschen Reisemarkt. Mit einem Marktanteil von rund 18 Prozent ist ITS die Nummer 2 im Reisegeschäft hierzulande. Bei den Reisekatalogen bietet ITS ihren Kunden nun Augmented Reality.
Wer kennt es nicht: das Blättern durch gedruckte Kataloge auf der Suche nach der richtigen Reise oder dem Hotel für den Urlaub.
Bisher mussten interessante Angebote aus der großen Auswahl entsprechend markiert oder mit Lesezeichen versehen werden. Das Wiederfinden und Priorisieren konnte zu einem mühsamen Unterfangen werden. Durch AR ist das Stöbern nun kein Problem mehr. Mit der AR-App kann der Kunde die Katalogseiten scannen. Dabei werden ihm die Angebote digital angezeigt, die er einer Merkliste zufügen kann. Auf Wunsch kann er sich ebenfalls mit dem nächsten Reisebüro verbinden lassen.
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Zu den einzelnen Hotels oder Reisen können außerdem interessante Zusatzinformationen abgerufen werden. Zusätzliche Fotos oder Videos schaffen einen besseren Eindruck und erleichtern die Entscheidung für ein bestimmtes Angebot.
Dank AR können die Kataloge von ITS Reisen einen echten Mehrwert gegenüber „normalen“ Reisekatalogen bieten. Die Auswahl und Buchung wird wesentlich erleichtert. Damit schafft ITS beste Voraussetzungen, um auch weiterhin am deutschen Reisemarkt weit vorne zu sein.
Der Ernst Klett Verlag ist einer der renommiertesten deutschen Schulbuch-Verlage, der mit seinen Publikationen eine große Bandbreite an Bildungsthemen abdeckt. Zum umfangreichen Sortiment gehören auch Sprachbücher, mit denen sich Fremdsprachen lernen lassen. Gerade dabei kommt es darauf an, gedruckte fremdsprachliche Texte nicht nur zu lesen und zu verstehen, sondern auch zu hören. Denn nur wer weiß, wie sich Wörter in einer anderen Sprache anhören, wird die richtige Aussprache lernen und selbst anwenden können – eine wichtige Voraussetzung, um sich später verständigen zu können.
Auch hier hilft AR weiter. In der AR-App des Klett-Verlags werden die jeweiligen Inhalte einer Sprachbuch-Seite erfasst und dazu passende Sound-Dateien geliefert, mit denen sich Anwender Sprach-Beispiele anhören können.
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Ein Wörterbuch ist ebenfalls integriert. Die gespeicherten Sound-Dateien lassen sich unabhängig von der Nutzung des Sprachbuchs immer wieder aufrufen und unterstützen so den Lernprozess.
Nur wer weiß, wie sich Wörter in einer anderen Sprache anhören, wird die richtige Aussprache lernen.
Mit der App wird das Lernen lebendiger und macht mehr Spaß. Die Anwendung ist ein schönes Beispiel dafür, wie AR die Realität erweitern kann und gedruckten Inhalten mit virtuell bereitgestellten Informationen einen zusätzlichen Nutzen verleiht.
Oper ist vor allem ein Seh- und Hörerlebnis. Spielzeit- und Programmhefte können mit ihren gedruckten Texten und Bildern nur einen unvollkommenen Eindruck von diesem Seh- und Hörerlebnis vermitteln. Für die Oper Leipzig, eines der traditionsreichsten Opernhäuser Deutschlands, dessen Geschichte bis ins Jahr 1693 zurückreicht, war dieses ein Anlass nach Wegen zu suchen, um das Spielzeitheft attraktiver zu gestalten und die dort dargestellten Aufführungen „wahrnehmbarer“ zu machen.
Beim Spielzeitheft 2016/17 wurden die Chancen von AR erstmals umfassend genutzt. In dem Heft, das mit 241 Seiten fast Buchformat hat, wurden an insgesamt 26 Stellen AR-Funktionen integriert. Heftlesern wurde damit die Möglichkeit geboten, mithilfe der App – beim Lesen des Heftes an den jeweiligen Stellen – Inhalte zu scannen und passend dazu Videos abzurufen.
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Mit diesen bewegten Bild- und Ton-Dokumenten wird ein viel authentischerer Eindruck der entsprechenden Opernaufführung vermittelt, als dies ein Foto oder eine Beschreibung könnte. Der Informationsgehalt des Spielzeitheftes wird dadurch deutlich erweitert. Die Oper Leipzig ist mit dieser Lösung ein Vorreiter unter Deutschlands Opernhäusern. Die nächsten Spielzeithefte sind schon geplant und werden ebenfalls AR-Elemente enthalten.
Fazit: Mit nur wenig Aufwand und zu überschaubaren Kosten kann Augmented Reality eine Online-Offline-Verbindung herstellen. Die Haptik von Print, verknüpft mit multimedialen Inhalten, führt zu einer eindrucksvollen Customer Journey:
Titelbild: Kace Rodriguez